Sind Süßstoffe indirekte Dickmacher, weil sie den Appetit anregen?
Süßstoffe wie Aspartam oder Steviolglycoside sind Süßungsmittel mit unterschiedlicher Süßkraft, die keine Energie liefern. Maßgeblicher Faktor für die Entstehung von Übergewicht ist eine Unausgeglichenheit bei der Energiebilanz, zu der Süßstoffe nicht beitragen.
Keine appetitfördernde Wirkung
Bei der gelegentlich zitierten Behauptung, Süßstoffe können zur Gewichtszunahme beitragen, weil sie die Insulinproduktion und dadurch den Appetit anregen, handelt es sich um einen Mythos. Die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin als Reaktion auf einen gesteigerten Blutzuckerspiegel aus. Dieser steigt vor allem nach der Aufnahme von kohlenhydratreicher Nahrung an. Insulin sorgt dann für ein Absinken des Blutzuckerspiegels. Ein Zusammenhang zwischen Geschmackssignalen im Gehirn bei süßem Geschmack und einer gesteigerter Insulinproduktion besteht hingegen nicht. Behauptungen, nach denen Süßstoffe eine Insulinausschüttung hervorrufen, sind wissenschaftlich widerlegt.
Süßstoffe in der Mast
Als Argument für die These, Süßstoff mache dick, wird oftmals ein Einsatz in der Schweinemast angeführt. Dem Futter von jungen Schweinen kann Saccharin zugesetzt werden, um ihnen den Übergang von der süß schmeckenden Muttermilch zu erleichtern. Saccharin wird jedoch nur vor der Mastphase eingesetzt.
Weitere Informationen zum Thema:
- Deutscher Süßstoffverband e. V.: Fragen und Antworten zu Süßstoff
- Lebensmittelverband: Fragen und Antworten zu Zucker