Aktionswoche für mehr Lebensmittelwertschätzung startet
Unter dem Motto „Deutschland rettet Lebensmittel!“ findet ab heute bis zum 29. September 2020 auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie der Ministerien der Länder eine bundesweite Aktionswoche statt. Sie widmet sich dem Thema Lebensmittelwertschätzung in allen Sektoren der Lebensmittelversorgungskette: von der Primärproduktion und Verarbeitung über den Groß- und Einzelhandel bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung und den Privathaushalten. Vielfältige Mitmach-Aktionen vor Ort sowie Online-Aktionsformate zeigen kreative Ideen, wie man Lebensmittel mehr wertschätzen und sinnvoll verwerten kann.
Informationen zur Aktionswoche und den vielfältigen Aktionen in den Bundesländern und Regionen gibt es unter:
- deutschland-rettet-lebensmittel.de
- in den Social Media unter #deutschlandrettetlebensmittel (Instagram, Twitter)
Hintergrund: 12 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Müll
Das Thünen-Institut hatte im Auftrag BMEL ermittelt, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Lebensmittels – das heißt von der Landwirtschaft bis in den Handel oder in die Gastronomie, sowie in Privathaushalten – 12 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen werden und damit verloren gehen (sogenannte Lebensmittelverluste):
- Der überwiegende Teil der Lebensmittelabfälle (52 Prozent) entsteht zu Hause in Privathaushalten. Das sind 6,1 Millionen Tonnen. Das heißt, durchschnittlich werfen Verbraucher:innen etwa 75 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf im Jahr weg.
- 48 Prozent der Verluste entstehen während der Ernte, Verarbeitung und Lagerung von Lebensmitteln in Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gastronomie.
Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelverluste
In den letzten Jahren gab es auf nahezu allen Stufen der Wertschöpfungskette tolle Innovationen und Ideen, um vermeidbare Lebensmittelabfälle weiter zu reduzieren, seien es kleine Produzenten, die speziell krummes Obst und Gemüse weiterverarbeiten, das große industrielle Produktionsanlagen nicht verarbeiten können, oder Initiativen wie Too good to go, an denen sich das Gastgewerbe beteiligen kann.
Teil der Nationalen Strategie
Im März 2020 haben die deutsche Lebensmittelwirtschaft und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Grundsatzvereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen unterzeichnet, die die Grundlage für die Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist. Ziel ist es, den Ressourceneinsatz beim Anbau, der Produktion, Veredlung und Vermarktung von Lebensmitteln noch effizienter und nachhaltiger zu gestalten und vermeidbare Lebensmittelverluste zu reduzieren. Die einzelnen Branchen der Lebensmittelwirtschaft werden dazu in sektorspezifischen Dialogforen gemeinsam mit weiteren Stakeholdern geeignete Lösungsansätze erarbeiten. Die bundesweite Aktionswoche für mehr Lebensmittelwertschätzung ist Teil der Umsetzung der Nationalen Strategie.