Vierte Ausgabe des Newsletters für Ernährungsfachkräfte und Interessierte

Biomarker – wichtige Parameter zur Bewertung des Nährstoffstatus I Teil 2

- Mit der vierten Ausgabe des „FOKUS Wissenschaft“ knüpfen Prof. Dr. habil. Marc Birringer und Dipl. Troph. Inga Richter, Fachbereich Oecotrophologie an der Hochschule Fulda, an den vorhergehenden Beitrag zum Thema Biomarker an.
Headerbild der vierten Ausgabe des Fokus Wissenschaft
© Lebensmittelverband Deutschland
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In dem im September 2023 erschienenen ersten Teil ging es um die Bedeutung von Biomarkern als zuverlässige Parameter, wenn bei Individuen der Versorgungsstatus mit ausgewählten Vitaminen und essentiellen Fettsäuren zu beurteilen ist. In diesem zweiten Teil liegt der Fokus auf Biomarkern ausgewählter Mengen- und Spurenelemente wie Calcium, Eisen, Jod, Magnesium, Selen und Zink.

Für jedes dieser Mengen- und Spurenelemente werden in dem Beitrag die Funktionen im Körper aufgezeigt und die wichtigsten Lebensmittelquellen benannt. Darüber hinaus geht es um den jeweils spezifischen Metabolismus und es wird die Versorgungssituation beleuchtet. Als Datengrundlage für die mittlere Zufuhr an Mineralstoffen ziehen die Autoren die Nationale Verzehrsstudie II (NVS II) aus dem Jahr 2008 heran, da sie für Deutschland bislang die verlässlichsten Daten liefert. Abgeglichen wird dann mit den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr.

Im Mittel sind Menschen hierzulande gut mit Mineralstoffen versorgt, aber es gibt auch Versorgungslücken

Während die NVS II-Daten für die meisten Menschen eine im Mittel ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen zeigt, gibt es doch auch Bevölkerungsgruppen, die die einzelnen Empfehlungen nicht erreichen – sei es durch einen erhöhten Bedarf, eine zu geringe Zufuhr oder verminderte Resorption aufgrund der Ernährungsweise bzw. des Lebensstils oder von Erkrankungen. Zu diesen Gruppen zählen junge Frauen im gebärfähigen Alter, ältere Frauen und Männer sowie die wachsende Zahl von Menschen mit veganer Lebensweise (z. B. bei Calcium und Zink), Schwangere (z. B. bei Eisen und Jod), Jugendliche und junge Erwachsene (z. B. bei Jod) sowie Sporttreibende und Menschen mit hohem Schweißverlust (z. B. Magnesium).

Werden die jeweils zuverlässigen Biomarker bestimmt, lässt sich der individuelle Versorgungsstatus gut beurteilen

Zu allen oben genannten Spuren- und Mengenelementen zeigen die Autoren die jeweils wichtigsten biochemischen Marker und ihre Analytik auf. Sie erklären, warum mancher Parameter für die Beurteilung der Versorgung ungeeignet ist und welcher aktuell als am zuverlässigsten bewertet wird. Sie orientieren sich dabei an Leitlinien und diagnostischen Grenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) sowie der European Society for Clinical Nutrition and Metabolism (ESPEN).

Biomarker können in unterschiedlichen von Patient:innen gewonnenen Proben (Matrices) wie z. B. Urin, Serum oder Vollblut mit moderner Analytik mit meist ausreichender Genauigkeit und Präzision gemessen werden. Sie werden in der Ernährungsmedizin und den Ernährungswissenschaften aus unterschiedlichen Gründen untersucht. Als objektiv messbare Parameter lassen sie eine Beurteilung der Versorgung mit kritischen Nährstoffen zu, haben prognostische oder diagnostische Aussagekraft und können daher als Indikatoren für eine adäquate Nährstoffversorgung herangezogen werden. Biomarker können aber auch ein Indikator für bestimmte Ernährungsgewohnheiten (dietary pattern) sein. Darüber hinaus geben genetische Biomarker (Polymorphismen) Hinweise auf die individuelle Verstoffwechselung von Nährstoffen.

Die komplette vierte Ausgabe des „FOKUS Wissenschaft“ steht zum Download unter https://www.nahrungsergaenzungsmittel.org/fokus-wissenschaft/biomarker-wichtige-parameter-zur-bewertung-des-nahrstoffstatus-teil-2/ zur Verfügung.