"Wie schmeckt die Zukunft?" auf der Internationalen Grünen Woche 2019
Unter dem Motto „Wie schmeckt die Zukunft“ haben der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft BLL und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) gemeinsam mit ihren Partnern aktuelle gesellschaftliche Diskussionen und Trends aufgegriffen und lösungsorientierte Ansätze geboten.
Wie vielfältig die Lebensmittelbranche ist, zeigte sich schon bei der Zusammenstellung der Aussteller unter dem Dach „Wie schmeckt die Zukunft“. BLL und BVE hatten namhafte und globale Unternehmen aus der Ernährungsindustrie (Nestlé, Danone), aus dem Lebensmitteleinzelhandel (REWE) und der Systemgastronomie (McDonalds) eingeladen sowie Impulsgebern aus dem Startup-Bereich und kleinen Unternehmen die Chance zur Präsentation geboten.
So kamen die Messebesucher in den Genuss, die Food-Startups 3 Bears, JoyBräu, LAIA‘s Proteinhanf, nearBees, haehnlein, Die Frischemanufaktur, Hülsenreich sowie die Roquette Klötze GmbH kennenzulernen. Vor allem zeigte sich die Vielfalt und Innovationsfähigkeit aber in den verschiedenen Ansätzen, die die einzelnen Unternehmen präsentierten.
Zukunft bedeutet: Abwechslungsreiche, gesunde Ernährung
Seit 1981 arbeitet Danone an der Rezeptur der FruchtZwerge – mit dem Ergebnis, dass der beliebte Milchsnack für Kinder jetzt 37 Prozent weniger Zucker, 68 Prozent weniger Fett und insgesamt 44 Prozent weniger Energie aufweist.
Wenig Zucker beinhalten auch die Porridge-Produkte von 3Bears, die ohne Zuckerzusatz, sondern nur mit dem natürlichen Zuckergehalt der Zutaten auskommen. Die einen reduzieren Zucker, die anderen wollen mehr Eiweiß – so wie JoyBräu, die das erste alkoholfreie Proteinbier entwickelt haben. Das Getränk, das sich an Sportler/innen richtet, kann 21 Gramm Eiweiß pro 0,33 Liter Flasche vorweisen.
Auch Hülsenreich steht für den Proteintrend. Das Food-Startup aus Sachsen-Anhalt bietet eine neue Alternative zum Snacken: Mit Schokolade ummantelte Kichererbsen, geröstete Ackerbohnen und Tortilla-Chips aus schwarzen Bohnen. Proteinreich sind auch die Hanfprodukte von LAIA’s Proteinhanf aus Berlin. Samen und Öl gab es zum Probieren, die aufgrund ihres nussigen Geschmacks eine leckere Alternative oder Ergänzung für Müslis oder Salate bieten.
Algen als Eiersatz und zum Blaufärben
Vegan ist das Zauberwort für die Roquette Klötze GmbH. Die Mikroalgenfarm aus Sachsen-Anhalt produziert in Zusammenarbeit mit der Knufmann GmbH nicht nur "Bobei", ein Pulver aus der Chlorella-Alge, das beim Backen Ei und Butter ersetzt, sondern macht sich auch die blaue Farbe der Spirulina-Alge zu Nutze. Das vegane, blaue Getränkepulver begeisterte in Smoothies und Cremes Klein und Groß auf der Messe.
Zukunft bedeutet: Soziale Verantwortung übernehmen
Die Aufzucht männlicher Küken ist in der Geflügelzucht nicht so rentabel wie bei ihren weiblichen Pendants, weil sie keine Eier legen und nur langsam Fleisch ansetzen. Ermöglicht durch einen höheren Preis der Produkte werden beim haehnlein-Konzept weibliche und männliche Küken aus der Legehennenhaltung beziehungsweise Eierproduktion gemeinsam aufgezogen.
Sozial engagiert sich auch Nestlé beim Thema Wasser. Auf der IGW konnten die Besucher Wasser pumpen für ein von Nestlé gefördertes Brunnenprojekt in Papua. Wer Kulinarik und Wassersparen verbinden wollte, der konnte den erste veganen Burger der Firma probieren, der durch den Einsatz von Rote Bete-Saft auch an die gewohnte Fleischoptik angelehnt ist.
Zukunft bedeutet: Nachhaltiges Wirtschaften
68 Prozent der Rohstoffe der McDonalds-Produkte kommen aus Deutschland von regionalen Vertragsbauern. Diesen und weitere Nachhaltigkeits-Facts präsentierte das Unternehmen den Besuchern genauso wie eine virtuelle Tour durchs Restaurant der Zukunft.
REWE begeisterte mit Lösungen für ein anderes brandaktuelles Thema: Der Reduktion von Plastik. Gemeinsam mit dem Berliner Startup Share stellten sie plastikfreie Strohhalme, gelaserte Süßkartoffeln, Mehrweg-Frischenetze und andere Lösungsansätze vor, um den weltweiten Verbrauch von Plastik zu reduzieren.
Politprominenz informiert sich ressortübergreifend
Nicht nur die Besucher, auch das politische Berlin zeigte sich von dem fortschrittlichen Denken der Unternehmer beeindruckt: Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, ihre beiden Staatssekretäre Hans-Joachim Fuchtel und Michael Stübgen, Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Dr. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, und Dr. Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken, waren nur ein Teil der Politprominenz, die der Frage „Wie schmeckt die Zukunft“ nachging. Viele weitere Bundestagsabgeordnete besuchten den Stand während der zehn Messetage.
Cook and Talks mit Trends und Kids
Weitere Trendthemen wie „Jackfruit“, die Fleischalternative aus Sri Lanka oder Speiseinsekten haben BLL und BVE mit ihren Gästen im Rahmen der „Cook & Talks“ in der Küppersbusch-Showküche aufgegriffen. Die „Cook & Talks“ wurden unter Moderation von Werner Prill auch in diesem Jahr wieder von Daniel Schade und Philipp Schundau vom Verband der Köche Deutschlands sowie Sebastian Morgenstern vom Kult;Büro und Tobias Becker vom Restaurant maiBeck betreut.
Dank der engagierten Köche kamen auch die jungen Besucher mit dem Young Generation Programm der Messe Berlin wieder in den Genuss, Ernährungsbildung ganz praktisch zu erleben und selber Hand anzulegen. Es gab selbstgemachte Pasta, Waffeln oder Fischburger – alles aus frischen, regionalen Zutaten zubereitet.
Weitere Fotos vom Stand (Bildergalerie)
Highlights der IGW 2019 im Video
Weitere Videos und Themenspecials vom IGW-2019-Auftritt finden Sie in unserer YouTube-Playlist:
Die Videos entstanden als Koproduktion mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).