Klarheit und Wahrheit – auch bei foodwatch?
- In den ARD-Tagesthemen vom 20. Juli 2011 führte ein Vertreter von foodwatch im Zusammenhang mit dem an diesem Tag freigeschalteten Internetportal Lebensmittelklarheit u.a. folgendes aus:
„Allein in die Kampagne der Industrie europaweit gegen die Einführung der Ampelkennzeichnung für die Nährwerte von Lebensmitteln hat sie – nach eigenen Angaben – eine Milliarde EUR investiert. Also man kann sehen, der Industrie ist es auch sehr viel wert, nicht mehr als jetzt über die Produkte sagen zu müssen“.
Diese Aussage ist falsch – bereits seit Sommer 2010 geistert sie durch die Medien und auch durch nochmalige Wiederholung wird sie nicht wahr.
Tatsache ist, dass in einem Interview mit der „European Voice“ im März 2010 der Dachverband der Europäischen Ernährungsindustrie CIAA – heute FoodDrinkEurope – geschätzt hat, dass die europäische Ernährungsindustrie in den letzten 4-5 Jahren ca. 1 Milliarde EUR investiert hat, um auf freiwilliger Basis verbreitet Nährwertkennzeichnung einzuführen, basierend auf dem GDA-Prinzip (Guideline Daily Amounts = Richtwerte für die Tageszufuhr). Es ging und geht der Industrie darum, dass der Verbraucher eine klare, verständliche Information erhält, die er bei seinen Kauf- und Verzehrsentscheidungen leicht nutzen kann.
Der Zweck, die Industrie wieder einmal ins Unrecht setzen zu wollen, heiligt nicht das Mittel unwahrer Argumentation.
Datum: 28. Juli 2011