BLL-Jahrestagung 2009: Wie viel Regulierung brauchen wir? Die Rolle von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft
Für Wirtschaft und Politik gilt es, auch und insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die richtige Balance zwischen notwendigen staatlichen Regulierungen und Eigenverantwortung des Marktes zum Wohle aller zu finden. Sind eigenverantwortliche Initiativen der Wirtschaft nicht das Mittel der Wahl vor bürokratischen, rechtlichen Maßnahmen?
Verbraucherinformation steht im Zentrum der Bemühungen der Lebensmittelwirtschaft, beispielsweise durch die Nährwertkennzeichnung. Die Wirtschaft unterstützt Verbraucher, die gegebenen Informationen zu verstehen und zu nutzen. Dieses Engagement erfolgt verantwortungsvoll und auf freiwilliger Ebene. Obwohl die Wirtschaft weiterhin mit hohem Aufwand Maßnahmen der Verbraucherinformation entwickelt, wird ihr Einsatz von Kritikern anhaltend als ungenügend abgetan. Es scheint, dass die Wahrnehmung für das umfangreich Vorhandene gestärkt werden muss.
Auch im Bereich der kommerziellen Werbung nimmt die Wirtschaft ihre Verantwortung wahr. Die freiwillige Selbstkontrolle der Werbewirtschaft wird durch den Deutschen Werberat verwirklicht. Er fördert verantwortungsbewusstes Handeln, entdeckt und beseitigt Missstände im Werbewesen und ist Ansprechpartner für verbraucherbezogene Werbeprobleme.
Für die Lebensmittelwirtschaft ist die Wissenschaft eine wichtige Orientierung. Zur Ernährungssituation in Deutschland hat die Nationale Verzehrsstudie (NVS) II bei vielen durchaus positiven Ergebnissen auch Schwachpunkte ausgemacht. Wissenschaftler werten derzeit weiter aus, welche Erkenntnisse und Schlüsse letztendlich aus der NVS II gezogen werden können.
Hochkarätige Gastredner wie die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der Präsident des Max Rubner-Instituts und der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Werberates erläuterten Inhalte und Schwerpunkte ihrer aktuellen und zukünftigen Arbeit.