Pressemitteilung

Gemeinsam für Aufklärung und sichere Lebensmittel

Berlin, - Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zu 60 Jahren Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) hat Präsident Stephan Nießner mit Blick auf die Verbandsgeschichte vor allem die dialogorientierte Ausrichtung hervorgehoben. „Den hohen Respekt, den der BLL bei Politik, Wissenschaft, Behörden und auch Medien genießt, ist unserer fachlichen Expertise und unserem fortwährenden Dialog zu verdanken.“ In diesem Zusammenhang verwies Nießner auf die umfangreichen Kommunikationsaktivitäten zur Aufklärung rund um Lebensmittel.

Das Stichwort Aufklärung wurde auch von den Gastrednern, dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, und Professor Dr. Udo Di Fabio, Professor für öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, aufgegriffen. Letzterer sprach sich für das Leitbild des souveränen Käufers aus und betonte, dass es vollständige Sicherheit durch den Staat nicht geben könne: „Der Mensch muss als Subjekt begriffen werden, der eigenständig handelt, mit dem vollen Risiko, dass uns nicht immer all diese Entscheidungen gefallen.“ Die selbstgestellte Frage, ob dann nicht eine „organisierte Unverantwortlichkeit“ drohe, beantwortete der ehemalige Richter des Bundesverfassungsgerichts mit einem Plädoyer für Bildung und gegen staatliche Regulierung. So sei das Prinzip Nudging laut Di Fabio schon altbekannt, es handle sich bei dem Wort lediglich um ein neues Gewand für Maßnahmen, bei den Menschen auf eine vorgegebene Art zum Glück geführt werden sollen.

Auch Bundesminister Schmidt sieht einen Schwerpunkt seiner Politik bei Maßnahmen rund um Ernährungsbildung wie z. B. den Ernährungsführerschein. Zudem sprach sich der Minister gegen Überreglementierung aus und äußerte ein klares Bekenntnis zur Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA): „Die Politik kann nicht anstelle der Wissenschaft die Sicherheit von Lebensmitteln bewerten. Dafür brauchen wir Institutionen wie die EFSA. Wir können nur die Schlüsse aus der Bewertung ziehen.“

Dr. Bernhard Url, Geschäftsführender Direktor der EFSA, konstatierte, dass man für die Akzeptanz der Wissenschaft aber auch Vertrauen brauche und dass es eine der größten Herausforderung sei, den gesellschaftlichen Erwartungen, z. B. nach Schnelligkeit und Verständlichkeit der Abläufe, gerecht zu werden. Hier sah Url, der das Prinzip der „Offenen EFSA“ hinsichtlich Innovation, Kooperation und Offenheit vorstellte, das verbindende Element aller anwesenden Dialogpartner: „Die Bereitstellung sicherer Lebensmittel und Schaffung von Vertrauen“.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL):
Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette – Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und angrenzende Gebiete – sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.

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Die Pressemitteilung finden Sie hier als PDF-Dokument zum Download:
BLL (24. April 2015): Gemeinsam für Aufklärung und sichere Lebensmittel (PDF)

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