2-Ethylhexansäure in glasverpackten Lebensmitteln – Lebensmittel- und Verpackungshersteller arbeiten zügig an Lösungen
Bonn, - Untersuchungen am Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der Universität Würzburg haben in einigen glasverpackten Lebensmitteln mit Metalldeckeln erstmals den Stoff 2-Ethylhexansäure (2-EHA) in geringen Mengen nachweisen können. Nach jetzigem Stand der Kenntnisse deutet alles darauf hin, dass 2-EHA aus dem Dichtungsmaterial der Metalldeckel in das im Glas enthaltene Lebensmittel übergeht. Salze der 2-EHA werden u. a. als Thermo-Stabilisatoren für bestimmte Dichtungsmaterialien verwendet. Durch die Dichtungen in den Metalldeckeln wird die Festigkeit der Verschlüsse und damit die mikrobiologische Sicherheit der Lebensmittel gewährleistet.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 5. August 2004 eine erste Risikobewertung zu 2-Ethylhexansäure veröffentlicht. Danach sind die bei den meisten Proben festgestellten sehr geringen Belastungen gesundheitlich unbedenklich.
Derzeit stehen nur in begrenztem Umfang Daten zur Exposition zur Verfügung. Nach Ansicht des BfR ist daher eine abschließende Bewertung eines eventuellen gesundheitlichen Risikos durch 2-EHA nicht möglich. Dafür sind zunächst weitere Untersuchungen von glasverpackten Lebensmitteln notwendig.
Die Lebensmittel- und Verpackungshersteller haben bereits im Juni, unverzüglich nachdem die Untersuchungsergebnisse der Universität Würzburg bekannt wurden, reagiert. Intensiv arbeiten die Produzenten daran, kurzfristig eine breitere Datenlage zu erhalten und Alternativen, beispielsweise durch den Austausch des derzeitigen Stabilisators, zu finden. Die beteiligten Wirtschaftskreise halten darüber hinaus engen Kontakt mit den zuständigen Behörden, um das Problem zu klären und zu lösen.