Semicarbazid in glasverpackten Lebensmitteln – Wirtschaft strebt sichere Alternativen an
Bonn, - Ende Juni dieses Jahres haben einige Lebensmittelhersteller nationale und europäische Behörden davon in Kenntnis gesetzt, dass in verschiedenen glasverpackten Lebensmitteln mit Metalldeckeln Spuren von Semicarbazid (SEM) gefunden worden sind. Die bisherigen Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass SEM aus dem Dichtungsmaterial der Metalldeckel in das im Glas enthaltene Lebensmittel übergeht.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat am 15.10.2003 eine Pressemitteilung zur Risikobewertung von SEM abgegeben. Danach beurteilen wissenschaftliche Experten das Risiko – falls überhaupt vorhanden – für den Verbraucher als äußerst gering und sehen keinen Anlass, Verzehrgewohnheiten zu ändern. Dies gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kleinkinder. Die Behörde empfiehlt aber, vorsorglich die Verpackungen so schnell wie möglich zu ändern.
"Nachdem einige Unternehmen Spuren von SEM gefunden hatten, haben Lebensmittel- und Verpackungshersteller unverzüglich die Arbeit an sicheren Alternativlösungen zur derzeitigen Verpackungstechnik aufgenommen, um schnellstmöglich SEM zu vermeiden, die mikrobiologische Sicherheit der Lebensmittel aber weiterhin zu gewährleisten", so Prof. Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des BLL.