Mehr Qualität bei der Verbraucherinformation / Verbraucherinformationsgesetz muss weiter verbessert werden
Berlin, - "„Seit dem ersten Diskussionspapier hat das Verbraucherinformationsgesetz eine Reihe von wichtigen Änderungen erfahren, was wir anerkennen. Dennoch haben wir nach wie vor schwerwiegende Bedenken"“, so Dr. Theo Spettmann, Präsident des BLL, anlässlich des Tages der Lebensmittelwirtschaft in Berlin, der von den beiden Spitzenverbänden BVE und BLL veranstaltet wird.
Ein Missbrauch der Regelungen muss ausgeschlossen werden, da ansonsten eine existentielle Gefährdung von Unternehmen und ihrer Mitarbeiter die Folge sein kann. So müssen auch Behörden für die Richtigkeit und Vollständigkeit ihrer Informationen haften, um „"Schlamperei“" keinen Vorschub zu leisten.
Der Präsident des BLL begrüßt die Initiative zur Verbesserung der Verbraucherinformation in der Kennzeichnung, die auf europäischer Ebene angekündigt wurde, fordert jedoch auch hier „Qualität vor Quantität“.
Wie problematisch eine vorschnelle Information der Öffentlichkeit sein kann, belegt eindrucksvoll die Veröffentlichung schwedischer Untersuchungen zu Acrylamid in Lebensmitteln. Die Untersuchung wirft viele offene Fragen auf, die dringend der wissenschaftlichen Klärung bedürfen. Dr. Spettmann: „"Eine Veröffentlichung solcher wissenschaftlich ungesicherter Ergebnisse führt nur zu allgemeiner Aufregung und Verunsicherung. Der Mehrwert an Verbraucherschutz ist gleich Null, denn weder der Gesetzgeber noch der Verbraucher kann mit dieser Information etwas anfangen. Hier wurde Transparenz gründlich missverstanden.“"
Rund 350 Gäste aus Politik, Verwaltung, Medien, Wissenschaft, Verbraucherorganisationen und Wirtschaft kommen im Palais am Funkturm rund um das Thema Lebensmittel zusammen. Das Programm verspricht mit Bundesministerin Künast, Friedrich Merz und Prof. Dr. Miegel sowie einer Podiumsdiskussion der Lebensmittelkette zur Verbraucherpolitik einen interessanten Nachmittag.