Neujahrsempfang: Lebensmittelverband stellt Forderungen der Branche zur Bundestagswahl vor
Berlin, - Im Rahmen des traditionellen Neujahrsempfangs des Lebensmittelverbands Deutschland hat René Püchner, Präsident des Verbands, die zentralen Forderungen der Lebensmittelwirtschaft an die zukünftige Bundesregierung vorgestellt. Unter dem Eindruck aktueller wirtschaftlicher und geopolitischer Herausforderungen betonte er die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern und eine nachhaltige Lebensmittelversorgung mit vielfältigen, sicheren und geschmackvollen Lebensmitteln zu gewährleisten: „Die Bundestagswahl im Februar bietet die Chance, dringend notwendige Reformen anzustoßen, um die Grundlagen für eine nachhaltige und zugleich wettbewerbsfähige Lebensmittelwirtschaft zu legen. Doch dafür braucht es Mut zu pragmatischen Entscheidungen, einen faktenbasierten Dialog mit der Lebensmittelwirtschaft und eine klare Vision. Ohne starke Unternehmen kann es keine nachhaltigen Lebensmittelsysteme geben“, sagte Püchner.
Die Forderungen des Verbands gliedern sich in vier zentrale Prinzipien und stehen auch unter www.behaltediewahl.de zur Verfügung:
- Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit
Die Branche ist geprägt von Unternehmen, die durch hohe Qualitätsstandards und Innovationen überzeugen. Doch ohne die notwendige Wettbewerbsfähigkeit wird es unmöglich, die ehrgeizigen Ziele für Nachhaltigkeit und Ernährungssicherheit zu erreichen. - Stärkere Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in der Lebensmittelwirtschaft
Innovationen bei Produkten und Verfahren sind der Schlüssel zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit. Die Lebensmittelsysteme der Zukunft müssen effizienter, nachhaltiger und flexibler gestaltet werden. Deshalb muss der Fokus darauf liegen, unter Wahrung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes Innovationen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion zu fördern, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern. - Bessere Rechtsetzung als Grundvoraussetzung für sachgerechte Lösungen
Regulierungen dürfen nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssen sämtliche Folgewirkungen und die gesamte Wertschöpfungskette im Blick haben. Die Politikgestaltung muss faktenbasiert, praxisorientiert und krisenfest sein und auch wirtschaftliche Aspekte gleichwertig berücksichtigen. - Eigenverantwortung und Wahlfreiheit der Konsumentinnen und Konsumenten stärken
Ein gesunder Lebensstil basiert auf informierten Entscheidungen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Staat soll nicht lenken, sondern zu eigenverantwortlichen Entscheidungen befähigen.
„Krisen sind herausfordernd, aber sie bieten auch die Gelegenheit, verkrustete Strukturen aufzubrechen und neue Wege zu gehen. Der Übergang zu neuen Ansätzen erfordert eine Politik, die uns bei diesem Wandel unterstützt und nicht durch zusätzliche Schikanen bremst. Die Lebensmittelwirtschaft ist bereit, ihren Beitrag zur Schaffung nachhaltiger Lebensmittelsysteme zu leisten,“ betonte Püchner.
Er schloss seine Rede mit einem Dank an Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, für seine Leidenschaft, Offenheit und Dialogbereitschaft.
Der Minister nutze den Empfang und dankte den 4,4 Millionen Beschäftigen der Lebensmittelwirtschaft für ihr Engagement, die Lebensmittelversorgung mit vielfältigen und schmackhaften Lebensmitteln sicher zu stellen. Mit Blick auf die Forderungen des Lebensmittelverbands betonte auch Özdemir, dass Entbürokratisierung wichtig sei. Gesetze dienten der Verlässlichkeit, Rechtssicherheit und Einhaltung von Standards, sie sollten aber nicht innovationshemmend wirken. Ebenso seien europäische Lösungen immer besser als nationale.