Ernährungsstrategie muss sich an Realisierbarkeit messen lassen
Berlin, - Zur heutigen Vorstellung der Ernährungsstrategie der Bundesregierung erklärt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands: „Die deutsche Lebensmittelwirtschaft steht grundsätzlich für Angebotsvielfalt und ist offen für alle Lebensstile. Wir haben uns deshalb während des Prozesses zur Erarbeitung einer Ernährungsstrategie stets dafür eingesetzt, dass weder einzelne Lebensmittel noch damit verbundene Lebenswirklichkeiten diskreditiert werden. Wenn die Forderung erhoben wird, dass wir mehr pflanzenbetont, mehr saisonal, regional und generell mehr nachhaltig essen sollten, dann sollte zunächst ein gemeinsames, wissenschaftlich fundiertes Verständnis darüber geschaffen werden, was wie nachhaltig ist und welche Dimensionen und Aspekte hier berücksichtigt werden müssen. Vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Sachverhalte sind nicht zielführend. Deshalb brauchen wir Realitätschecks und Folgenabschätzungen für alle Maßnahmen. Man kann natürlich ganz einfach vorschlagen, dass die Mehrwertsteuer gesenkt bzw. erhöht wird – aber wie viel bringt das im Endeffekt? Erstmal ersteht dadurch ein hoher bürokratischer Aufwand und die Nachfrage verschiebt sich unter Umständen gar nicht. Die Ernährungsstrategie muss sich am Ende des Tages an ihrer Praktikabilität, Realisierbarkeit und Finanzierbarkeit messen lassen.“