Grundlagenforschung und Wissenstransfer zu MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern und freiem MCPD
Nach der ersten Risikobewertung wurde von der deutschen Lebensmittelwirtschaft umgehend damit begonnen, die Ursachen zu erforschen und parallel dazu die Gehalte in Pflanzenölen zu reduzieren.
Nachdem das Bundesinstitut für Risikobewertung im Dezember 2007 die erste vorläufige Risikobewertung zu 3-MCPD-Fettsäureestern veröffentlicht hatte, wurde von der deutschen Lebensmittelwirtschaft umgehend damit begonnen, die Ursachen für die Bildung der 3-MCPD Fettsäureester zu erforschen und bereits parallel dazu ihre Gehalte in Pflanzenölen zu reduzieren. Darüber hinaus musste eine geeignete Analytik für die Ester entwickelt werden.
Zu diesem Zwecke wurden im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung über den Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) unter Federführung des Max Rubner-Instituts in Detmold und des Bunds für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL, heute: Lebensmittelverband Deutschland) in Berlin zwei umfängliche Forschungsprojekte zu 3-MCPD- Fettsäureestern und verwandten Verbindungen in Pflanzenölen initiiert. Das erste Forschungsprojekt fand im Zeitraum April 2009 bis September 2011 statt und hat eine Reihe an Lösungsansätzen für die Minimierung der 3-MCPD-Fettsäureester und der später entdeckten Glycidyl-Fettsäureester in Pflanzenölen aufgezeigt. Allerdings mussten diese Ansätze noch auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden. Dies war ein Aufgabenschwerpunkt des Anschlussprojektes, das im Zeitraum März 2012 bis August 2014 durchgeführt wurde.
Ergebnisse der Forschungsprojekte
Die Ergebnisse der beiden Forschungsprojekte wurden in mehreren Veranstaltungen vorgestellt. Hervorzuheben sind die Abschlussveranstaltungen der beiden Projekte, die gemeinsam vom FEI, dem BLL und OVID ausgerichtet wurden. Die Präsentationen dazu können über folgende Links aufgerufen werden:
- Abschlussveranstaltung zum 1. FEI-Projekt zu den 3-MCPD-Fettsäureestern am 21. November 2011
- Abschlussveranstaltung zum FEI-Folgeprojekt zu den 3-MCPD-Fettsäureestern am 7. Oktober 2014
Kurzfassungen der Abschlussberichte der beiden Forschungsprojekte finden sich in der Projektdatenbank des FEI unter folgenden Links:
Um die erzielten Ergebnisse einem breiteren Kreis zur Verfügung zu stellen, hat der BLL Anfang 2013 damit begonnen, gemeinsam mit den betroffenen Fachverbänden, Unternehmen und Forschungsstellen eine Toolbox zu entwickeln. In dieser wurden die identifizierten Lösungsansätze zur Minimierung der Gehalte an 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern in Pflanzenölen und Lebensmitteln zusammengestellt und durch Erfahrungen aus der Herstellungspraxis ergänzt.