Die Milch macht's nachhaltig: Basistool für Nachhaltigkeitsaspekte in der Milcherzeugung
Deutscher Bauernverband, Deutscher Raiffeisenverband und Milchindustrieverband haben 2016 im Rahmen von QM-Milch ein Nachhaltigkeitsmodul auf den Weg gebracht. Ziel dieses Moduls ist eine möglichst breite Umsetzung bei Milcherzeugern.
Die Erstellung des Nachhaltigkeitsmoduls erfolgte mit wissenschaftlicher Unterstützung durch das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft. Das „Nachhaltigkeitsmodul Milch“ kann freiwillig von den Molkereien als Basistool angewendet werden.
Nachhaltigkeitsmodul Milch gemeinsam erarbeitet
Mit dem Nachhaltigkeitsmodul werden die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – um den Bereich Tierwohl ergänzt. Die Säulen sollen damit noch stärker in der Milcherzeugung verankert werden, um dadurch auch Weiterentwicklungsprozesse auf einzelbetrieblicher Ebene anstoßen zu können. Bei der Entwicklung des Moduls waren neben dem Thünen-Institut auch Milchviehhalter sowie Molkereivertreter aus verschiedenen Bundesländern einbezogen, um praxisnahe Ansätze zu erarbeiten. Dabei wurde deutlich: Viele Aspekte der Nachhaltigkeit werden bereits heute von den Landwirten beachtet.
Und so funktioniert’s
Es liegen sogenannte Factsheets für 72 nachhaltigkeitsrelevante Kriterien aus den Bereichen Ökonomie (10), Ökologie (24), Soziales (12) und Tierwohl (26) vor.
- Diese sind so aufgebaut, dass sie zuerst die Bedeutung des Kriteriums als Nachhaltigkeitsaspekt erläutern.
- Es folgen die Ergebnisse von Literaturrecherchen und die bisherigen Bewertungen, einschließlich rechtlicher Regelungen.
- Darauf aufbauend resultiert eine Bewertung des Kriteriums mithilfe einer Viererskala von „besonders gut“ bis „ungünstig.
Zur Erhebung der ausgewählten Kriterien und ihre Bewertungen wurde ein Fragebogen entwickelt. Das Konzept soll nun in einer Pilotphase umgesetzt werden. Diese ist am 17. März 2017 offiziell gestartet.